Die Köpenicker Straße Nr. 40 /41
in Berlin Mitte

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damals...

Das Grundstück befindet sich am alten Berliner Holzmarkt.

Auf dem Grundstück Nr. 41 existierte 1822 eine Cementniederlage des Kalkbrennereibesitzers Carl Woderb (Umkehrung von Bredow, einer Adelsfamilie).

Carl Woderb wohnte hier auch und wird als Schiedsmann und Fabrikbesitzer in dem Buch von Johann Friedrich Bach, "Die Luisenstadt: Versuch einer Geschichte derselben und ihrer Kirche" 1838 erwähnt.

Friedrich Wilhelm Langerhans
                     Friedrich Wilhelm Langerhans
                     vermutlich um 1845
Der erste Berliner Stadtbaurat (1804 oder 1805) Friedrich Wilhelm Langerhans (* 16. Oktober 1780 in Altlandsberg; † 16. April 1851 in Berlin) wohnte unter dieser Adresse, wie auch sein Sohn, August Herrmann Paul Langerhans, der Arzt und ab 1881 Reichstagsmitglied war.

Zu seiner Arbeit gehörten alle Bauten die im Besitz der Stadtgemeinde waren.
So alle Neubauten, alle Sanierungsarbeiten an städtischen Gebäuden, Restaurierung und Unterhaltung von Kirchen die unter städtischem Patronat standen, Schulen, Straßen und Brücken.

Die Anlegung des Volksparks Friedrichshain entstand unter seiner Leitung.

Friedrich Wilhelm Langerhans war gleichzeitig auch Polizeibaudirektor, worüber Eduard Kochhann sein bedauern äußerte.

Die Köpenicker Straße 121 wurde durch ihn erworben.

1850 war er Stadtältester.

Sein Sohn Wilhelm Hermann Heinrich Langerhans (* 21. April 1816 in Berlin; † 1. April 1902 in Leipzig) wurde Reichsgerichtsrat.
August Herrmann Paul Langerhans war auch Hausarzt der Familie Späth, Cöpenicker Straße 154.




Die Brüder Eger betrieben auf diesem Grundstück bis 1909 einen Holzhandel und ein Sägewerk.

Die Firma C.W.Eger spendete 1893 für die Errichtung des „Deutsche Haus" für die Weltausstellung in Chicago (Pdf - Schriftleiter Sarrazin)

Holzhandlung C.W. Eger Köpenicker Straße 40/41
Packetfahrkarte Holzhandlung C.W. Eger, 1890, Köpenicker Straße 40/41


Das Holz wurde über die Spree geflösst.
Deshalb war das gesamte Grundstück bis zur Zerstörung des Denkmalensembles 2010 unterkellert.
In einer Bauzeichnung ist bei der Eisfabrik auch noch ein Eiskeller verzeichnet.

Ein Bild von 1902 (Stadtmuseum Berlin) belegt, das selbst nach dem Carl Bolle das Grundstück 1893 erwarb und 1896 hier Berlins erstes Großkühlhaus errichtet wurde, der Holzhandel und die Schneidmühle (Sägemühle) weiter betrieben wurden.

Eine Bauzeichnung gibt Commerzienrath Paul Eger als ehemaligen Grundstückseigentümer der Köpenicker Straße 40/41 an.

Die Brüder Carl und Paul Eger hatten auch das Grundstück Tempelhofer Ufer 11 für 300 000 Goldmark erworben, wo sie ebenfalls eine Holzhandlung betrieben und 1881 ein zweistöckiges Wohnhaus unter Leitung von den Architekten Wex und Gustav Knoblauch (1833–1916) errichten liessen.

C.W. Eger - Allgemeiner Wohnungsanzeiger 1859 - Holzmarkststr. 29
Karl Wilhelm Friedrich Eger verstarb 1865, an seine Stelle trat Karl Wilhelm Eger in die Firma C.W. Eger und die Berliner Holz Comptoir AG
C.W. Eger - Berliner Adressbuch 1876 - Nutzholzhandlg und Kommtoir Holzmarktstr.47
Lagerplätze Holzmarktstraße 22-24, Tempelhofer Ufer 11
Inhaber C.W. Eger und Paul Eger

ab 1893 - Norddeutsche Eiswerke - Kühlhhaus und Eisfabrik

Werbeposter Maschinenanlage 1914
Werbeposter Eisfabrik Maschinenanlage 1914

Das Luisenstädtische Heimatbuch von 1927 berichtet:

Norddeutsche Eiswerke, Aktiengesellschaft, Köpenicker Str. 40/41

Die Gesellschaft wurde 1872 gegründet und errrichtete nach amerikanischen Muster zunächst in Köpenick, Rummelsburg und Plötzensee große Holzschuppen zur Aufbewahrung von Natureis, welches in den dortigen Seen bzw. Flüssen gewonnen wurde.

Anfangs entwickelte sich das Geschäft nur langsam und bewegte sich in bescheidenen Grenzen.

Ende der siebziger Jahre wurden, da die in den eisarmen Wintern gewonnenen Natureismassen nicht ausreichten, kleine Eisfabriken an den genannten Stellen angelegt.

Im Jahre 1896 entstand auf dem Grundstücke Köpenicker Str. 40/41 das erste Kühlhaus für Konservierung von Lebensmitteln durch Kälte. (!!!)

Kühlhaus Norddeutsche Eiswerke
Die denkmalgeschützten Kühlhäuser der Norddeutschen Eiswerke, 2010 trotz Protesten durch die TLG Immobilien GmbH abgerissen

In den Jahren 1913/14 folgte dann eine der moderneren Kältetechnik entsprechende Kunsteisfabrik. Später wurde das Kühlhaus erweitert und modern eingerichtet.

Die Kühlhäuser haben einen vermietbaren Flächenraum von rund 7000 Quadratmeter (1.)
In der Eisfabrik können täglich 7000 Zentner Kunsteis hergestellt werden.
In den Betriebe werden 80 – 100 Arbeiter beschäftigt.

1) Das aus Amerika kommende Gefrierfleisch wird ab Hamburg auf dem Wasserwege mittels hierzu besonders eingerichteter Kühlleichter nach hier gebracht und eingelagert.





Bolles Eisfabrik


Die Luisenstadt – Geschichte und Geschichten über einen alten Berliner Stadtteil
Edition Luisenstadt, Berlin 1995, ISBN 3-89542-023-9

von
Willi Schmelich


Als Carl Bolle in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts (1860) am Landwehrkanal., Lützowufer 31, die erste Eisfabrik Berlins gründete, ahnte er sicher nicht, daß Stangeneis für Kühlzwecke noch bis 1991 in einer seiner späteren Fabriken produziert werden würde.

Unter der Bezeichnung „Norddeutsche Eiswerke“ baute er einige Jahre später eine neue Eisfabrik (Natureis - die Initiative) in Rummelsburg.
1872 wurden die "Norddeutschen Eiswerke" in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.

Weil der Bedarf an Eis für Kühlzwecke ständig stieg, kaufte Bolle 1893 ein größeres Grundstück in der Luisenstadt, Köpenicker Str. 40/41, direkt am Spreeufer.

1896 entstanden hier ein Kühlhaus, eine kleine Eisfabrik und das dazugehörige Maschinen- und Kesselhaus sowie Pferdeställe und Nebengebäude.

Auf dem vorderen Grundstück wurde ein Kontor– und Wohngebäude gebaut.

In den folgenden Jahren wurde das Unternehmen ständig erweitert, modernisiert und umgebaut. Infolge der technichen Entwicklung der Maschinen, wie Dampferzeugungsanlage, Kompressoren, Eisbildner- und Förderanlagen, konnten die Produktion von Kunsteis und die Lagerkapazität in den Kühlhäusern erhöht werden.

Noch heute stehen einige Gebäude aus der Gründerzeit, die selbst die verherrenden Kriegsfolgen in der Luisenstadt überstanden. So die ältesten Gebäude, das Kühlhaus Nr. 2,3, 4 und 5 aus dem Jahre 1896, das Kessel-und Maschinenhaus sowie die neue Eisfabrik und der Wasserturm aus dem Jahre 1913.
Ebenfalls von den Kriegsfolgen verschont blieben das ehemalige Fabrikgebäude und heutige Kühlhaus Nr.8 und 9 aus dem Jahre 1921.

Der gesamte Kühlhausbetrieb und die Eisproduktion wurden mit eigenem Tiefbrunnen, Dampf- und Gleichstromerzeugern, Sole-und Luftkühlern und Eisgeneratoren aufrecht erhalten.

Nach 1945 wurde der Betrieb unter Sequester gestellt und bis 1948 vom Verband Berliner Konsumgenossenschaft treuhänderisch verwaltet.
Um 1949/50 war die "Norddeutsche Eiswerke AG" Pachtbetrieb des Konsum, und 1951 wurde der Konsum neuer Rechtsträger.
Am 01.01.1952 wurde der Betrieb "volkseigen" und hieß VEB Kühlhaus Süd-Ost. Heute ist er Teil der Berliner Kühlhaus GmbH.

Auf dem 10000 m² großen Betriebsgrundstück wurden, neben dem Kühlhausbetrieb mit einer Kaltlagerfläche von 8500 qm, bis 1951 etwa 240 t Stangeneis, ab 1952 etwa 120 t Stangeneis und 1971 noch etwa 60 t jährlich ( hier irrt der Autor, die Zahlen sind Monatsproduktionen ! Ein Becken fasste alleine 30 Tonnen Eis - Die Initiative) produziert.
Mit zunehmenden Aufkommen moderner Kühltechnik ging der Bedarf an Stangeneis rapide zurück, aber erst ab Oktober 1991 wurd die Produktion eingestellt.

Der Kühlhausbetrieb wird heute noch wie einst mit der alten Technik aufrecht erhalten.

Die Kraftstation, bestehend aus Kessel-und Maschinenhaus, liefert die Energie für alle Aggregate, Kompressoren, Solekühler, Luftkühler und Pumpen sowie die Wärmeversorgung der Nebengebäude.

Das Kesselhaus ist in seinem Urzustand erhalten.
Es besitzt einen Schornstein aus Ziegelmauerwerk mit einer Höhe von ca. 50m und einer oberen lichten Weite von 1,50 m.

Geheizt werden die zwei großen Dampfkessel heute noch mit Braunkohle.

Die voll unterkellerten Kühlhäuser sind sechsgeschossige Ziegelbauten mit einem flachen Pultdach.

Alle Decken sind aus Stahlbeton, die Wände mit Korksteinisolierung versehen, um die Kälte in den Räumen zu halten. Über Luftkanäle aus Holz werden die Kühlräume mit Kaltluft bis zu minus 12 bis 15 Grad ver- und entsorgt.

Der vertikale Transport von Gütern wird in den Kühlhäusern von alten Lastenaufzügen aus den Jahren 1924-38 und 1924-48 an den Aussenfassaden bewerkstelligt.

Das Einlagern von Lebensmitteln in dieser alten Einrichtung ist heute natürlich nicht mehr rentabel. Damit geht wieder ein Stück der alten Industriegeschichte in der Luisenstadt verloren.


Herr Schmelich konnte die Geschichte noch an Hand des Firmenarchivs und von den historischen Bauzeichnungen nachvollziehen.

Leider gelten diese Dokumente ja seit dem Ende des Kühlhausbetriebes als verschollen.

Die Änderungen der Massezahlen beruht auf Aussagen von Zeitzeugen. Herr Schmelich hat den Betrieb der Eisfabrik und der Kühlhäuser in seiner Dokumentation "Das Kühlhaus in der Luisenstadt" per Video festgehalten.



Wohnhaus Köpenicker Straße
Fotokarte vom Mittelteil des Wohngebäudes an der Köpenicker Straße, ca. 1920
Teile des Vorderhauses sind kriegszerstört

1909 bis 1910 wurde an der Köpenicker Straße ein repräsentatives Wohnhaus mit Seitenflügel errichtet.
Der Hof wurde geschlossen durch ein Fabrikgebäude als Quergebäude.
Dieses wurde an folgende Firmen vermietet (Liste nicht Vollständig), bevor es 1938 zum Kühlhaus umgebaut wurde:


Walther Peck Etiketten
"Etiketten-Katalog der Steindruckerei "Walther Peck"
Walther PeckWalther Peck
"Walther Peck" Steindruck , Buchdruck, Offsetdruck

Steindruckerei Köpenicker Straße 41
Steindruckerei Walter Peck; gegründet 1885, vormals Schöneberger Ufer 36c
in der Köpenicker Straße 40/41 - 1923;
Schreibweise mit "C";
Die Druckerei findet sich im Telefonbuch 1941 in der Köpenicker Straße 56, wohin sie umgezogen ist, weil das Fabrikgebäude zum Kühlhaus umgenutzt wurde.


Die "Buch- und Kunstdruckerei Zehl & Koch" hatte hier ebenfalls ihren Sitz.
Das Unternehmen wurde 1910 gegründet und von den Faschisten als "jüdisch" bezeichnet und deshalb 1936 liquidiert.


Das jüdische Adressbuch führt 1931 Rudolf Baron, Richard Baruch und Ludwig Goldschmidt als unter dieser Adresse wohnend auf.

Im November 2016 wurden Stolpersteine für die ehemaligen Bewohner des Hauses:

Rapfaehl Rudolf Baron (geb.1850; Flucht in den Tod 16.11.1940);
Richard Oppenheimer Baruth (geb.1883; Flucht in den Tod 24.10.1942)
Getrud Baruch, geb. Baron (geb.1892; Flucht in den Tod 24.10.1942);
und Martin Moshe Baruch(geb.1920, geflohen 1938 nach Palestina)

verlegt.

Der Bewohner des Wohnhauses Ludwig Goldschmidt, geb. 20.11.1889 wurde als "jüdischer Bürger" am 02.03.1943 nach Auschwitz deportiert und gilt als verschollen.

Die Familie Schlein konnte aus Deutschland fliehen und überlebte in Argentinien.
Die Nachfahren haben das Haus 2013 mal besucht.

Peucker Maschinenhandel
Adolf Peucker Maschinenhandel
Vertretung und Lager
Cöpenicker Straße 40-41

Eine Abbildung von einem Firmenetikett des Vertreters Adolf Peuker, Köpenicker Straße 40/41, haben wir aus dem Internet von einer russischen Homepage gefischt.
Dort gibt es auch ein Firmenschild des Vertreters mit der Adresse Köpenicker Straße 71a, wo er 1941 auch im Telefonbuch zu finden war.
Eine Maschinenbaufirma Adolf Peucker befand sich bis 2010 in 13469 Berlin, Höpfertsteig 6; und ist nun erloschen.

Offertenblatt Essig Kühne
Brief von Essig Kühne an das "Offertenblatt für Gemischtwarenhändler",
das Organ für alle Gemischtwarenhändler Deutschlands;
1937 in die Köpenicker Straße 41



Maschinenfabrik Stephan Kladzewa
1917


Unterberg & Helme
UNTERBERG & HELMLE GmbH Durlach
Magnet Zündkerzen
Reparaturwerkstätte und Lager
SO16, Köpenicker Straße 40/41
z.B.1912 u. 1929


Dr. Ludwig Lewinski
geb.:19.05.1847 in Tuchel (poln.:Tuchola)
1880-1912 Privatdozent an der medicinischen Facultät(Innere Medizin)
der Friedrich-Wilhelms-Universität, Berlin
wohnte 1912 und 1913 in der Köpenicker Straße 40

Dinse & Eckert
Graphische Kunstanstalt
Köpenicker Str. 40/41
1922

Engel, B.
Mechanische Strickwarenfabrik
Köpenicker Str. 40/41
1922

Friedewald & Söhne
Lithographische Kunstanstalt
Köpenicker Str. 40/41
1922

Zinkdruckplattenfabrik GmbH
Köpenicker Straße 40/41
1922

Wessel, Carl
Theaterdirektor (DAT)
1922
Rundfunksprecher
Köpenicker Straße 40/41
1926

Goldschmidt, I.
Kaufmann
Köpenicker Str. 40/41
1922

Goldschmid, C.
Kaufmann
Köpenicker Str. 40/41
1922

Fleischfreßer, O.
Prokurist
Köpenicker Str. 40/41
1922

Frey, U.
Ing.
Frey, H.
Privatier
Frey, W.
Ober Sekretär
Köpenicker Str. 40/41
1922



Carl Wessel
Ansichtkarte vom Rundfunksprecher Carl Wessel
Widmung für Carl Wessel
Widmung für den Rundfunksprecher Carl Wessel 1929

Schauspielerin Lisa Wessel

Rundfunksprecher Carl Wessel (geb. 31. August 1878; † 10. Juni 1932),
wohnte als Theaterdirektor (1922) und ab 4. Juni 1924 als Rundfunksprecher in der Köpenicker Straße 40/41

Dem Buch "Immer an der Wand lang - Allerlei um Hermann Frey" ist zu entnehmen, das Carl Wessel
der erste Nachrichtensprecher des deutschen Rundfunks war.
Er bewarb sich für die Stelle, nachdem er als Theaterdirektor des Deutsch-Amerikanischen Theaters
in der Köpenicker Straße 68
nicht mehr tätig sein konnte.
Hermann Frey widmet seinem verstorbenen Freund Carl Wessel ein eignes Kaptitel in dem Buch.

Carl Wessel starb im Jahr 1932 an einer Lungenentzündung und wurde auf dem Luisenstädtischen Friedhof beigesetzt.
In dem Buch wird das Geburtsjahr von Carl Wessel mit 1878 angegeben (nach Zusendung der Geburtsurkunde bestätigt), während in anderer Literatur zu lesen ist, das er mit 50 Jahren starb.

  In "Das Buch der Ansager" bezeichnet er sich als Urberliner, ziemlich dicker Vierziger, der von der Körpergröße bis ans Mikrophon reicht.
Sein Wunsch Tierarzt zu werden, stieß auf den Widerstand des Vaters, so wurde er Zahnarzt.
Die Patienten rieten ihm aber, besser Tierarzt zu werden...
Er wurde dann aber Humorist, Tanzkomiker, Reiter, Clown August und schließlich 20 Jahre lang begeisterter Schauspieler.
Dann, wie schon erwähnt Theaterdirektor, bevor er beim Rundfunk Sprecher und Ansager wurde.

Sein Dienst begann in der Funk-Stunde zweimal die Woche 7 bzw: 8 Uhr früh, sonst um 11 Uhr und wurde beendet, wenn die Antennen geerdet wurden (nach der Tanzmusik).

  • 1904 Theater Lüneburg (als Schauspieler)
  • ab 1906 in Berlin z.B. Nationaltheater (auch Köpenicker Straße 68), Neues Volks-Theater
  • ab 1924 Rundfunksprecher in Berlin


Der Funkhandel
Chefredakteur des „Funkhandel", Dr. Noack
Köpenicker Straße 40/41
1932

Adolf Strenger

Verlag A.Radeke
ZeitschriftenVerlag
Köpenicker Straße 40-41

Der Verlag fordert die Abo Kosten von einer Konkurs gegangenen Firma, dessen ehemaliger Eigentümer sich in einem Hotel in Prag aufhält?
1938? Konkurs? Flucht nach Prag?

Da steckt doch eine Geschichte dahinter, wie sie unter den Nazis so häufig vorkam, das wir selbst bei so einem Schriftstück darüber stolpern!


Offertenblatt, Allgemeines für Krankenhausbedarf
Alfred Radeke
S016, Köpenicker Str. 40
1933



Allgemeine deutsche Musiker-Zeitung
Amtl.Blatt des Reichsverb. deutscher Berufsmusiker
Alfred Radeke
S016, Cöpenicker Str. 40/41

Die Druckerei des Herrn Adolf Radeke muß 1938 von hier umziehen,
weil das Fabrikgebäude zum Kühlhaus umgebaut wurde und findet sich dann in der Köpenicker Straße 36-38.

Deutsche Schülerzeitung
Berlin SO 16, Köpenickerstr. 40/41
1933

Erich Faust
Malereigeschäft
S016, Köpenicker Str. 40
(1941)

Henning, Hans
Inh. d. Fa. Hermann Henning & Co. K. G.
SO 16, Köpenicker Str. 40
Leim Schellack Kreide
SO 16, Michaelkirchpl. 9
(1941)



Der Fuhrhalter, Zentral-Organ für das gesamte Fuhrgewerbe
Verlag und Redaktion Köpenicker Str. 40/41
1936

Neidhardt, Anna
SO 16, Köpenicker Str. 40
(1941)

Holz, Carl & CO.
Eisenwaren, Werkzeuge und Maschinen
SO 36, Adalbertstr. 82
Wohnt in Köpenicker Str. 41
(1941)

Mateß, Ernst
Firmenschilderfabrik
(SO 36 Skalitzer Str 28)
wohnt in der Köpenicker Str. 41
(1941)

Hösrich, A.
Blumen-Dekor.
SO 16, Köpenicker Str. 41
(1941)
Siehe auch Köpenicker Str. 43

Herma Dr. med. Reyher,
prakt. Arztin
SO 16, Köpenicker Str. 40
(1941)

Plaumann & Lick KG
Obst-Gemüse- u. Südfrüchteimp.
C 2,Dircksenstr. 31
Mitinh. Willi Lick
SO 16, Köpenicker Str. 40
(1941)

Lick, Willy
Verkaufsvermittl. i. d. Zentr.-Markth. d. Stadt Bln
C 2 Dircksenstr. 31
Wohnhaft SO 16, Köpenicker Str. 40
(1941)

Schirokoff, N. AG
Kaviar-Import u. Export
und Senatskaffee
SO 16, Köpenicker Str. 40/41
(1941)

Schnitz, Heinz
Prokurist
SO 16, Köpenicker Str. 41
(1941)

Solo Feinfrost GmbH
Grunew,Hohenzollerndamm iQ. 47 Auslieferungslager
SO 16, Köpenicker Str. 40/41
(1941)

Wendt F. Ferdinand
Kfm.
SO 16, Köpenicker Str. 41
(1941)

Stiebler, Harry
Obering.
SO 16, Köpenicker Str. 40
(1941)

Groß Berliner Kunst-Eisgesellschaft m.B.H.
Expedition, S016, Köpenicker Str. 40/41
(1941)

Nord-Deutsche Eiswerke AG
Kühlhs. u. Eisfabrik
SO 16, Köpenicker Str. 40-41(67 62 61)
Nachtrufe:
Eisexped. (67 12 81)
Kühlhs. (67 55 82)
Pförtn. (67 15 77)
(1941)

Deutsche Bank
Deutsche Bank
Deutsche Bank Filiale in der Köpenicker Straße 40/41 (SO)

Eine Firma Franz Rasemann; elektroakustische Geräte; die Radioapparate (Lautsprecher) hergestellt hat, soll auch hier ihren Sitz gehabt haben. Die Lautsprecher und Plattenspieler trugen den Namen "Famos".
(Sie wird in dem Bücherband "Geschichte der deutschen Kriegswirtschaft 1939-1945; Band III" erwähnt.)
1937 und 1938 ist sie im Berliner Adressbuch unter dieser Adresse vermerkt.



Die Eisfabrik und das Kühlhaus wurden noch bis 1995 genutzt.
Die Eisfabrik (2500m²) auf dem 17000m² großen Grundstück an der Spree wurde im Jahr 2008 verkauft, womit der Erhalt gesichert scheint.
Der Rest des Denkmalsensembles ist offensichtlich vom Abriss bedroht.
Das Gelände gehörte der Nachfolgerin der Treuhandanstalt - der bundeseigenen TLG Immobilien GmbH (2012 privatisiert), bis es 2017 an die Firma Trockland veräußert wurde.

Ein Teil des Wohnhauses an der Köpenicker Straße wurde im Krieg zerstört, die restlichen Wohngebäude waren immer bewohnt.
1995 kam es zu einem Brand in dem zum Kühlhaus umgebauten Fabrikgebäude, indessen Folge die Mieter des rechten Seitenflügels ausziehen müssen.
Das Gebäude stand bis zu Verkauf über 15 Jahren leer, Dächer werden nicht instandgesetzt, Sträucher wuchsen in dem denkmalgeschützten leerstehenden Wohngebäude.

In einer Veröffentlichung zur Vermarktung des Grundstücks taucht 2010 der Seitenflügel als Neubau auf, obwohl es keine Abrissgenehmigung für das Gebäude gab.

Trotz Protesten von örtlichen Initiativen und Verbänden, der Fraktion der Grünen von Berlin-Kreuzberg/Friedrichshain und Berlin-Mitte, der Vorsitzenden des Ausschusses für kulturelle Angelegenheiten im Berliner Abgeordnetrenhauses, Alice Stöver, aber auch bundesweit aggierender Verbände wie der Bundesstiftung Baukultur, dem Verband Deutscher Architekten, aber auch von Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU, der Bundestagsfraktion der Grünen sowie dem stellvertretenden Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse beginnt die TLG Immobilien GmbH im Mai 2010 mit dem Abriss der denkmalgeschützten bis Dato ältesten Kühlhäuser Europas, den ersten Kühlhäusern Berlins und damit mit der Zerstörung des Denkmalensembles


heute :


Im Jahr 2017 erwirbt die Immoblienfirma Trockland das Grundstück ohne das als Eisfabrik bekannte Gebäude.
2018 wurde mit der Sanierung der denkmalgeschützten Gebäude und die Ergänzung durch moderne Gebäude als Projekt "Eiswerk" begonnen.


Fabrikgebäude
Bj.1910 - als Fabrikgebäude zur Vermietung errichtet;
1938 zum Kühlhaus umgebaut;
bis 1995 in Betrieb, dann als TLG Eigentum Verfall und Abrisspläne;

Juli 2020 saniert durch "Trockland"; hier wurde grade das Gerüst an der Fassade abgebaut.
Das Gebäude wird ab Oktober 2020 wieder an mehrere Firmen vermietet.


Im August 2021 ziehen die ersten Wohnungs-Mieter in den Neubau an der Köpenicker Straße.

Der letzte Wohnungs-Mietvertag vor der Sanierung wurde im Jahr 2012 unterschrieben.



E-Mail

eisfabrik@berlin-eisfabrik.de